Was ist ein Bullet Journal?
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Was ist ein Bullet Journal?

Das Bullet Journal ist mehr als eine To-Do Liste oder ein klassischer Kalender. Durch individuelle Gestaltung machst du dein Bujo zu deinem ganz persönlichen Begleiter. Egal, ob wichtige Termine, Life-Tracker oder Tagebuch, ein Bullet Journal beinhaltet alles, was für dich und deinen Alltag sowie deine Planung wichtig ist. Was das ist – das entscheidest nur du!

Die Bullet Journal Methode einfach erklärt

Überlegst du, auf ein Bullet Journal umzusteigen? Du weiß aber irgendwie gar nicht richtig, was das überhaupt ist? Oder aber wie du starten sollst? Die Bullet Journal Methode ist im Grunde einfach erklärt: Dabei handelt es sich um einen Planer. Anders als bei einem klassischen Kalender hast du hier jedoch die absolute Freiheit – sowohl was die Gestaltung als auch was den Inhalt angeht.

Es bietet dir die Möglichkeit, deine Kreativität auszuleben oder aber einfach nur deine Termine und To-Dos übersichtlich zu notieren, sodass du nichts mehr aus den Augen verlierst. Wie du dein Bullet Journal gestaltest, ist ganz dir überlassen. So kannst du schnell herausfinden, welches Layout und welcher Inhalt am besten für deine individuellen Bedürfnisse passen.

Planen mit einem Bullet Journal – Vor- und Nachteile

Vorteile eines Bullet JournalsNachteile eines Bullet Journals
Du kannst es flexibel gestalten. Es gibt keine Vorgaben.Du benötigst, abhängig von deinen Designvorstellungen Zeit zum Gestalten.
Es eignet sich als Kalender, als To-Do-Liste, Tracker oder Projektplaner – du bestimmst, was wichtig ist!Abhängig von deinen Vorlieben, kannst du dir viel Zubehör kaufen – entsprechend hoch fallen die Kosten aus.
Du kannst abschalten und relaxen, während du neue Designs anlegst und Monate, Wochen, Tage oder Tracker erstellst.Perfektionismus blockiert: Es besteht ein gewisses Risiko, dass du dich zu sehr von anderen beeinflussen lässt (Fehler sind menschlich, es ist nicht schlimm, etwas durchzustreichen!)
Eher unkreativ? Du musst kein Picasso sein, halt das Design einfach schlicht. 
Du brauchst nicht viel Zubehör: ein Buch und ein Stift langen schon aus!
Steigere deine Produktivität und deine Kreativität.

Bullet Journal: Zubehör & Kosten

Das Zubehör reicht von einem schlichten Notizbuch und einem Stift bis hin zu Schubladen und Schränken voller Brushpens, Sticker, Papier und Washi Tape. Ganz nach Umfang variieren auch die Kosten, die du ins Bullet Journaling investieren kannst.

Welches Buch ist als Bullet Journal geeignet?

Ein Bullet Journal ist zu Beginn leer. Du entscheidest, ob es liniert, kariert, gepunktet oder blank ist. Auch beim Format sind dir keine Grenzen gesetzt – je nachdem, was für dich am besten funktioniert. Oftmals handelt es sich bei einem Bullet Journal um ein DIN A5 großes, gepunktetes (dotted) Buch.

Auch die Papierstärke kann eine wichtige Rolle spielen: So sorgt zu dünnes Papier dafür, dass Notizen auf die andere Seite durchdrucken. Auch wenn du gestalterisch mit Farben – speziell Wasserfarben – deine Bullet Journal Designs erstellst, ist zu dünnes Papier ungeeignet. Das Papier schlägt Wellen oder reißt im schlimmsten Fall ein.

Verschiedene Bücher als Bullet Journal

Verschiedene Notizbücher eignen sich als Bullet Journal. | Foto © BUDGET&PLANNING

Je nachdem, wie du dein Bujo gestalten willst und welche Vorliebe du hast, wählst du die für dich perfekte Papierstärke aus. Unterschiedliche Marken bieten verschiedene Modelle an. So bieten dir beispielsweise Leuchtturm1917 sowie Moleskine entsprechende Bücher, die sich als Bullet Journal eignen. 

Die Preise sind je nach Marke unterschiedlich. So kannst du ein einfaches Notizbuch als Bullet Journal nutzen, das du schon für wenige Euro erhältst. Spezielle Markenbücher kosten je nach Design und Papierdicke teilweise zwischen 20 und 30 Euro. Ein vorheriger Vergleich von Bullet Journal Notizbüchern ist sinnvoll, um das für dich passende Buch zu finden.

Welche Stifte benötige ich für mein Bujo?

Das wichtigste Zubehör neben einem geeigneten Buch: ein Stift – oder gleich mehrere. Auch hier ist dir natürlich keine Grenze gesetzt. Abhängig davon, ob du ganz schlicht und simpel mit einem Stift in dein Bullet Journal schreibst oder aber farbige Designs mit Handlettering und allem Drum und Dran erstellst. 

So eignet sich beispielsweise ein einfacher Kugelschreiber für wenige Euro. Oder aber du bevorzugst Füller und Tinte. Diese kosten durchschnittlich zwischen zehn und 30 Euro. Weitere Möglichkeit bieten dir Tintenroller. Das Schriftbild ähnelt dem eines Füllers, dennoch ist die Handhabung vergleichbar mit einem Kugelschreiber. Der Preis hält sich im Schnitt mit unter zehn Euro in Grenzen

Du siehst: Deine Möglichkeiten sind breit gefächert. Beliebt beim Bullet Journaling ist das sogenannte Handlettering. Diese Methode der Schönschrift eignet sich ideal für Überschriften oder wenn du Dinge besonders hervorheben möchtest. Auch hier gibt es unterschiedliche Stifte, die dafür infrage kommen. Als Handlettering Stifte dienen meist Pinselstifte, die du in verschiedenen Ausführungen, Farben, Stärken und Marken erhalten kannst. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich auch bei den Kosten wieder: Von unter zehn Euro bis hin zu Brushpens, die im Set um die 100 Euro kosten, ist alles zu haben.

Bullet Journal: Sticker, Washi Tape & Co.

Abhängig davon, ob du dein Bullet Journal eher schlicht oder künstlerisch gestaltest, fällt auch dein zusätzliches Zubehör aus. Dabei dienen Sticker, Washi Tape und Co. als Gestaltungsmittel, um deinem Bujo persönlichen Charakter einzuhauchen. 

Bullet Journal Washi Tape

Washi Tape in verschiedenen Farben, Mustern und Breiten. | Foto © BUDGET&PLANNING

Auch Wasserfarben sind als Gestaltungsmittel verbreitet. Fasermaler oder Buntstifte sind jedoch genauso gut möglich. Bunt wie das Leben – bunt wie dein Journal. Tob dich aus, so viel zu magst: Es gibt keine Tabus!

Wie fange ich ein Bullet Journal an?

Oftmals heißt es “Ich weiß einfach nicht, wie ich starten soll.” Und dann liegen das Buch und das Zubehör einfach da und bleiben unangetastet. Mein Tipp: Fang einfach an! Hab keine Angst davor, Fehler zu machen. Dein Bullet Journal muss kein Kunstwerk sein. Es muss auch nicht perfekt sein! Du hast dich verschrieben? So what?! So spielt das Leben – und genau das bildet dein Bujo ab: Fehler passieren. Also, durchstreichen und nochmal neu probieren.

Lass dich nicht von den perfekten Social Media Designs abschrecken. “So schön kann ich ja gar nicht schreiben.” oder “Wow, so könnte ich niemals malen!” Mal davon abgesehen, dass dazu oft nur ein wenig Übung vonnöten ist und es primär auf den Spaß bei der Sache ankommt, musst du doch auch nicht das gleiche Design haben wie alle anderen! Vergleiche dich nicht! Es ist dein Leben, mach dein Bullet Journal ebenfalls du deinem! Mit deinem eigenen Stil. Und dieser findet sich – früher oder später.

Halte dir immer vor Augen, was Sinn und Zweck des Bullet Journals ist: Deine Termine planen, z.B. in Form einer Wochenplanung, nichts mehr aus den Augen verlieren, Projekte planen, Habits tracken, die Gesundheit oder die Anzahl gelesener Bücher im Blick behalten. Solche Sachen eben. Was auch immer das Ziel deines Bujos ist, behalte genau das im Auge. Und darüber hinaus sollst du Spaß daran haben. Und es bringt selten Spaß, wenn man sich zur Perfektion zwingen muss. Das Leben ist nicht perfekt. Zwing dich und dein Bujo nicht dazu, es sein zu müssen.

Erste Schritte: Bullet Journal starten – Key 

Der Bullet Journal Key (deut. Schlüssel) ist Bestandteil vieler Bullet Journals und schmückt eine der ersten Seiten. Hier vermerkst du dir die Aufschlüsselung deiner Zeichen. Beispielsweise wählst du einen Aufzählungspunkt (engl. Bullet) vor deinen To-Dos, kreuzt ihn durch, sobald die Aufgabe erledigt ist oder markierst es mit einem Pfeil, um anzugeben, dass du die Aufgabe auf einen anderen Tag verschiebst.

Bullet Journal Key

Eine Variante der Bullet Journal Keys. | Foto © BUDGET&PLANNING

Auch hier wählst du deine ganz persönliche Methode, wie du Dinge markierst und umsetzt. Dies dient lediglich deiner Veranschaulichung.

Neben dem Key kann auch ein Grid Spacing Sheet eine sinnvolle Übersicht auf den ersten Seiten deines Bullet Journals sein.

Bullet Journal: Future Log anlegen

Anders als bei einem klassischen Kalender ist nicht bereits das ganze Jahr abgedruckt, sodass du auch entfernte Termine direkt am entsprechenden Tag notieren kannst. Da du dein Bujo meist wöchentlich anlegst, dient dein Future Log dazu, dass du auch Termine notieren kannst, für die du noch keine Planung angelegt hast.

Meist befindet es sich auf den ersten Seiten und bildet eine Art Jahresübersicht. Hier kannst du beispielsweise auch Geburtstage oder Urlaube eintragen, wenn du dafür keine separate Seite anlegen möchtest.

Future Log im Bullet Journal

Future Log im Bullet Journal. | Foto © BUDGET&PLANNING

Die Monatsplanung im Bullet Journal

Eine Monatsübersicht gibt dir Platz, um den ganzen Monat übersichtlich im Blick zu behalten. Hier kannst du Termine aus deinem Future Log übertragen und hast bereits einen Überblick über die kommenden Wochen, auch wenn diese noch nicht im Detail geplant wurden. 

Hier hast du ebenfalls Platz für Geburtstage, Arzttermine und was immer du als wichtig erachtest und nicht aus den Augen verlieren möchtest. Auch Platz für monatliche Ziele und zusätzliche Notizen hast du hier.

Das folgende Video zeigt dir ein beispielhaftes Layout für den Monat Oktober. Ein Deckblatt kündigt den neuen Monat an, gefolgt von einer großzügigen Monatsübersicht. Wenn du deine Finanzen über den ganzen Monat hinweg in deinem Bujo tracken möchtest, bietet es sich an, auch diese Übersicht zu Beginn des Monats zu vermerken. Weiterhin wäre es auch ein geeigneter Platz für monatliche Tracker oder dergleichen.

Oftmals zieht sich das Design, das du für den jeweiligen Monat festlegst auch durch die kommenden Wochenansichten – doch wie bei allem anderen auch, ist dir das natürlich ganz frei überlassen.

Wochen- oder Tagesplanung im Bujo?

Anders als bei einem herkömmlichen Kalender bietet dir das Bullet Journal die Möglichkeit, jede Woche oder sogar jeden Tag ganz nach deinen Bedürfnissen zu gestalten. Eine Woche auf einer Seite oder ein Tag über mehrere? Kein Problem! 

Oftmals planst du immer eine Woche im Voraus. So hast du die Option, flexibel die kommende Woche neu anzupassen. Es fallen mehr To-Dos an und du brauchst mehr Platz? Oder aber dir sagt das Design einfach nicht mehr zu und du möchtest etwas anderes ausprobieren? Feel free!

Weekly Overview im Bullet Journal

Verschiedene Wochenübersichten im Bullet Journal. | Foto © BUDGET&PLANNING

Habit Tracker im Bullet Journal

In einem Bullet Journal hältst du nicht nur Termine fest. Du hast hier auch die Möglichkeit, dein Leben zu tracken. Was du speziell tracken möchtest, ist wie immer ganz dir überlassen. Auch das Design von Habit Trackern fällt ganz unterschiedlich aus – je nachdem, ob du es schlicht halten oder künstlerisch gestalten möchtest.

Beispielsweise kannst du festhalten, wie deine tägliche Stimmung ist. Mit Nummern von eins bis zehn, mit unterschiedlichen Farben oder mit Smilies. Du kannst auch Abhängigkeiten zwischen Stimmung, Stress und Schlafdauer / -qualität festhalten.

Modd Tracker im Bullet Journal

Tracker im Bullet Journal. | Foto © BUDGET&PLANNING

Nimmst du regelmäßig Medikamente ein? Ein Gesundheitstracker könnte beinhalten, ob du deine Medikamente bereits genommen hast, ob du an einem Tag Schmerzen hattest oder wie viel Wasser du getrunken hast.

Ein Produktivitätstracker könnte so aufgebaut sein, dass du den Zeitraum und die Dauer von bestimmten Tätigkeiten festhältst. Wie viele Stunden hast du heute gearbeitet oder wie lange bist du beispielsweise deinem Hobby nachgegangen? 

Bei deinen Habit Trackern kannst du festhalten, was dir wichtig ist und es frei gestalten. So behältst du alles im Überblick und hast gleichzeitig Spaß dabei.

Projektplanung & allerlei Listen

Da dir die Seiten nichts vorgeben, kannst du dir gleichfalls unterschiedliche Listen erstellen. Wie wär es beispielsweise mit einem Buchlog? Hier hältst du fest, welche Bücher du gerne lesen möchtest, welche du schon gelesen hast und vielleicht auch, was dir besonders daran gefallen hat. Das geht natürlich auch für Filme, Serien oder Videospiele.

Listen im Bullet Journal

Listen und Goals im Bullet Journal. | Foto © BUDGET&PLANNING

Du hast ein bestimmtes Projekt in Planung? Du möchtest ein Haus bauen oder in eine neue Wohnung ziehen? Erstelle eine Liste an Dingen, die du noch erledigen musst, die du schon erledigt hast und was es jeweils zu beachten gibt. Was ist wichtig? Nimm den Punkt mit auf, du bist auch hier ganz frei in deiner Gestaltung.

Tagebuch führen war nie so deins, aber hin und wieder schreibst du schon gerne auf, was dich am Tag bewegt hat? Dein Bullet Journal bietet dir den nötigen Platz auch flexibel eine Seite zu finden, auf der du deine Gedanken niederschreiben kannst. Wofür warst du heute dankbar? Worauf bist du stolz? Was ist heute besonderes passiert? Egal was, du kannst aufschreiben, wonach auch immer dir ist. 

Fazit: Für wen eignet sich ein Bullet Journal?

Bullet Journaling kann ein unendlich kreatives Hobby sein. Anders als beim Filofaxing hast du zu Beginn ein weißes, leeres Buch vor dir, das du mit all deinen Ideen füllen kannst.

Ob ein Bullet Journal etwas für dich ist, findest du am besten heraus, indem du es einmal ausprobierst. Dabei ist es ratsam, am Anfang nicht zu viel Geld in teures Zubehör zu investieren. Ein einfaches Notizbuch und ein Stift reichen für den Anfang oft aus, um sich auszuprobieren. Tipp: Du bist eher digital unterwegs? Wie wäre es mit einem digitalen Bullet Journal?

Ein Bullet Journal eignet sich sowohl für das pragmatische Planen deiner Termine und das Tracken von Produktivität, Beschäftigungen, Gesundheit und vielem weiteren als auch als künstlerische Beschäftigung nebenbei. Nicht selten gilt Bullet Journaling als Hobby, das die Kreativität fördert und darüber hinaus die Produktivität im Alltag verbessern kann.

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