Kostenarten: Euroscheine
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Überblick über deine Finanzen: Welche Budget-Ausgaben gibt es?

Du möchtest Geld sparen oder einfach ein wenig Struktur in dein Budget bringen? Dann ist die Bargeld- oder Umschlagmethode vielleicht genau das richtige System für dich. Du behältst durch diese Methode jederzeit den Überblick über deine Finanzen. Doch zu Beginn solltest du dir erst einmal über deine Ausgaben bewusst werden. Bei der Umschlagmethode unterscheidest du deine Ausgaben je nach Art: Im folgenden Artikel erkläre ich dir, was es mit Fixkostenvariablen Kosten und Sinking Funds auf sich hat.

Wie funktioniert die Umschlagmethode?

Das Prinzip der Umschlagmethode (engl. cash envelope system) – auch als Cash Stuffing bekannt – ist schnell und simpel erklärt: Das Budget, das dir im Monat zur Verfügung steht, hebst du von deinem Bankkonto ab und verteilst es auf Umschläge. Aus diesen nimmst du bei anfallenden Ausgaben das Geld, das du benötigst – jedoch immer nur aus dem Umschlag, für welche Budget-Ausgabe es auch bestimmt ist.

Bevor es jedoch an die Beschreibung der einzelnen Kategorien geht und wann du wo welches Geld entnehmen kannst, schauen wir uns zu Beginn einmal an, welche Ausgaben es bei der Umschlagmethode zu beachten gilt. Tipp: Um immer eine genaue Übersicht über dein Einkommen und deine Ausgaben zu behalten, bietet es sich an, diese in einem Haushaltsbuch zu notieren. Informiere dich in diesem Zusammenhang auch über Budgeteinteilungen wie die 50-30-20-Regel.

Überblick Budget: Welche Ausgaben gibt es?

Deine Umschläge, die du dir für diese Methode anlegst, gliedern sich in zwei verschiedene Bereiche:

  • deine variablen Kosten
  • deine Sinking Funds

Vorher werden jedoch bereits feste monatliche Ausgaben von deinem Konto abgebucht:

  • die Fixkosten

Oftmals gibt es in den einzelnen Bezeichnungen auch Überschneidungen. Nichts ist in Stein gemeißelt und bei jedem kann die Aufteilung anders aussehen!

Kosten Kategorien

Denke dran: Da die Umschlagmethode für dich funktionieren muss und jeder Mensch einzigartig ist, ist es wichtig, dass du das für dich Sinnvolle herausfindest und gegebenenfalls mit Dingen ergänzt, die zu deiner individuellen Situation passen! Probiere dich aus und ändere nach Bedarf, bis etwas für dich stimmig ist.

Regelmäßige Fixkosten: Monatlich wiederkehrende Budget-Ausgaben

Als Fixkosten werden bei der Umschlagmethode feste Ausgaben bezeichnet, die jeden Monat wiederkehren. Oftmals findet eine Abbuchung direkt vom Bankkonto statt. 

Beispiele für Fixkosten sind:

  • Miete
  • Strom
  • Versicherung
  • Mobilfunkvertrag
  • Fitnessstudio

Die Summe ist jeden Monat gleich. Die Abbuchung dieser Kosten erfolgt immer zum gleichen Datum und oftmals findet sie zu Beginn oder zum Ende des Monats statt.

Da die Abbuchung direkt vom Konto erfolgt, hebst du dieses Geld nicht ab. Um zu ermitteln, wie viel Geld du für die Umschlagmethode abheben kannst, ermittelst du zu Beginn die Höhe deiner Fixkosten. Das Geld, das dir darüber hinaus zur Verfügung steht, hebst du ab, um es auf die einzelnen Rubrik deiner Umschläge zu verteilen.

Tipp: Hebe nicht das komplette Geld, das dir noch zur Verfügung steht, von deinem Bankkonto ab. Es ist ratsam, einen Puffer oder Notgroschen zu behalten, damit du im Falle eines Falles nicht versehentlich ins Dispo rutscht. Falls du doch mal eine Ausgabe online überweist (z. B. ein spontaner Einkauf im Internet) hast du die Möglichkeit, das Geld aus dem jeweiligen Umschlag auf dein Bankkonto einzuzahlen und so trotz Überweisung aus deinem Umschlag zu zahlen. Da dies jedoch mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, ist es meist sinnvoller, das Geld aus dem Umschlag zu separieren und mit dem nächsten Cash Stuffing im nächsten Monat zu verrechnen.

Info

Was ist Cash Stuffing?

Cash Stuffing dient sowohl als Synonym für die Umschlagmethode als auch für die Bezeichnung der Umschlagbestückung zu Beginn des neuen Monats. Dabei füllst du alle deine Umschläge wieder mit neuem Geld auf. 

Bedenke: Ein Budget-Monat beginnt nicht zwingend mit dem 1. Falls du dein monatliches Einkommen am 15. bekommst, startet dein Budget-Monat dann – oder wann immer es für dich am sinnvollsten ist.

Variable Kosten für individuelle Kategorien: die veränderlichen Ausgaben

Das Geld zum Leben, das dir im Monat nach Abzug deiner Fixkosten zur Verfügung steht, verteilst du auf deine Umschläge. Diese sind in individuelle Kategorien aufgeteilt.

Beispiele für Rubriken variabler Kosten sind:

  • Lebensmittel
  • Drogerie
  • Arztbesuche
  • Restaurant
  • Haustiere
  • Schulgeld
  • Kleidung
  • Freizeit

Die jeweiligen Gruppen legst du ganz nach deinen eigenen Bedürfnissen fest – abhängig davon, wofür du dein Geld ausgeben möchtest. 

Du legst das Budget fest, das du im Monat für eine Rubrik benötigst und bestückst den jeweiligen Umschlag damit. Das Ziel der Umschlagmethode ist es, sich im Rahmen seiner Kategorien an das vorgegebene Budget zu halten. Dadurch, dass du das Geld jederzeit bar vor Augen hast, verlierst du es nicht so schnell aus dem Blick. Bei der Kartenzahlung kann es im Gegenzug leicht passieren, dass man den Überblick über seine Budget-Ausgaben verliert.

Wenn bei der Bargeldmethode ein Umschlag leer ist, bevor der Monat um ist, weißt du, dass du besser haushalten oder dein Budget anders verteilen musst. Dabei gilt: Probier dich aus und lerne aus deinen Fehlern, um es im nächsten Monat besser zu machen. So stellen sich langfristig Erfolge ein.

Weitere Budget Ausgaben: Jährliche Posten durch Spartöpfe sammeln

Neben den variablen und den Fixkosten, hast du möglicherweise auch Kosten, die durch die Umschlagmethode noch nicht abgedeckt sind. Wie sieht es beispielsweise aus mit:

  • GEZ
  • KfZ-Versicherung
  • Hausrat- und Haftpflichtversicherung
  • Mitgliedsbeiträge
  • Vertrag für Smartphone

Gemeinsamer Nenner dieser Kosten ist, dass diese überwiegend seltener als einmal im Monat abgebucht beziehungsweise gezahlt werden müssen. Dabei ist es egal, ob es viertel-, halbjährlich oder vielleicht sogar jährlich geschieht. Auch Schulden können einen separaten Spartopf erhalten, um diese mit der daraus verfügbaren Ersparnis in jeweils größeren Beträgen zurückzuzahlen.

Um auch hier den Überblick zu behalten und einen hohen Betrag nicht plötzlich “ohne Vorwarnung” leisten zu müssen, hast du deine Sinking Funds wie etwa einen Spartopf für Heizkosten. Er dient dem konsequenten Zurücklegen bestimmter Kostenposten, die (oftmals) regelmäßig anfallen. Du legst dazu jeden Monat eine gewisse Summe für die jeweilige Gruppierung zurück, sodass du zum feststehenden Datum das nötige Geld zusammen hast.

Rechner

Beispielrechnung

Du zahlst einmal im Jahr 46 Euro an deine Haftpflichtversicherung. Du teilst daher die Summe 46 Euro durch 12 Monate. Das ergibt aufgerundet vier Euro. Du legst dir daher pro Monat 4 Euro in den Sinking Fund Umschlag “Haftpflicht”, sodass du nach einem Jahr den notwendigen Betrag erspart hast.

Dabei beschränkt sich diese Form des Sparens nicht nur auf Versicherungen und Rechnungen, die in größeren Zeitabständen wiederkehren. Es gibt auch weitere Verwendungsmöglichkeiten, um Geld zurückzulegen.

Weitere Beispiele für Spartöpfe sind:

  • Urlaub
  • Unterhaltung
  • Weihnachtsgeschenke
  • Strom- & Heizkostennachzahlung
  • Einschulung

Ob du dir jeweils 50 Euro für den nächsten Urlaub zurücklegst oder 20 Euro für die Einschulung deines Kindes im nächsten Jahr ist ganz dir überlassen. Möglicherweise möchtest du auf Nummer Sicher gehen und einen Notgroschen für eine mögliche Heizkostennachzahlung zurücklegen. Faustformel ist dabei überall: Das Geld, das du am Ende angespart haben möchtest, teilst du durch die Monate, die dir zur Verfügung stehen. Das Ergebnis ist dein monatlicher Sinking Fund.

Fazit: Welche Budget-Kategorien brauche ich für meine Einnahmen?

Welche Umschläge und welche Rubriken du für deine persönlichen Ausgaben benötigst, ist ganz dir überlassen. Denke daran: Es gibt kein Richtig oder Falsch.

Beispiel: Susi unterhält sich mit ihrer Freundin Beate, die ebenfalls die Umschlagmethode für sich entdeckt hat. Susi erzählt ihr, dass sie diesen Monat 40 Euro für den Friseurbesuch in ihren variablen Kosteneingeplant hat. Beate wundert sich, weshalb der Friseurbesuch bei Susi zu den variablen Kosten zählt. Beate selbst geht nur alle drei Monate zum Friseur und legt sich das Geld dafür pro Monat in ihren Sinking Fundszurück. 

Susi erklärt ihrer Freundin daraufhin, dass das super ist. Wenn dieses System für Beate stimmig ist und funktioniert, ist der Zweck der Methode voll und ganz erfüllt. Susi geht hingegen öfter zum Friseur als Beate. Das Geld, das übrig bleibt, lässt sie im Umschlag und füllt ihn im nächsten Monat wieder auf. Dieses Vorgehen hat sich bislang für sie persönlich am besten rentiert.

Tipp: Du verschaffst dir einen optimalen Überblick über deine Finanzen, wenn du deine monatliche Finanzplanung mit einem Budgetplan festhältst. Falls du gerade erst mit der Umschlagmethode startest, kannst du dir deine Umschläge ganz leicht selbst machen. Das spart Geld und sieht auch noch richtig gut aus! Und wie wäre es zusätzlich mit einer Spar-Challenge? Schau dich gerne einmal um.

Probiere einfach aus, was für dich und deine individuelle Umschlagmethode funktioniert. Dabei solltest du zu Beginn immer als Erstes deine Fixkosten abziehen. Das Geld, das dir danach zur Verfügung steht, kannst du auf deine variablen Kosten und die Sinking Funds verteilen. So behältst du deine Kosten dank Umschlagmethode stets im Blick.

(* Die hier verwendeten Abbildungen wurden in / mit Canva erstellt. Header: Pixabay / martaposemuckel)

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