Spartopf Heizkosten
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Spartopf für Heizkosten: Jährliche Rücklage sparen

Hohe Heizkosten sind derzeit im Grunde keine große Überraschung – dennoch kann die jährliche Heizkostenabrechnung zur finanziellen Belastung werden. Daher ist es wichtig, dass du bereits rechtzeitig entsprechende Maßnahmen ergreifst, um den finanziellen Druck so gering wie möglich zu halten. Sei es in Form von einem sparsamen Heizverhalten oder Geld, das bereits im Vorfeld alleinig für diesen Zweck angespart wird. In diesem Artikel bekommst du Spartipps und Tricks an die Hand, wie du einen Heizkosten-Spartopf oder auch Heizkosten Sinking Fund anlegst.

Was ein Spartopf ist & was er nützt

Der Spartopf ist ein anderer Begriff für einen Sinking Fund und wird im Zusammenhang mit Sparen und Budgetierung verwendet. Dabei handelt es sich um einen separaten Sparbetrag. Diesen bewahrst du beispielsweise in einem physischen Spar-„Topf“ oder einem anderen Behälter wie einem Sparschwein, einem Sparumschlag (Umschlagmethode), einer Kasse oder Ähnlichem auf. Aber auch auf ein virtuelles Konto oder eine Unterkategorie deines Bankkontos kannst du deinen Sparbetrag einzahlen. Das darin gesparte Geld dient einem bestimmten Zweck. Du konzentrierst dich somit auf ein vorher definiertes Ziel – in unserem Falle eine mögliche Heizkostennachzahlung.

Du verwendest Spartöpfe oftmals für Ausgaben, die beispielsweise nur einmal innerhalb eines größeren Zeitraumes fällig werden wie den Kauf eines Hauses oder Autos. Auch wiederkehrende Zwecke sind denkbar: für den Urlaub oder für unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen, Notfälle oder Nachzahlungen.

Indem du das benötigte Geld in einem Spartopf sammelst, kannst du leichter sicherstellen, dass das Geld auch wirklich für das von dir vorher festgelegte Ziel verwendet wird. Dadurch reduzierst du die Gefahr, deine Ersparnisse für andere Ausgaben zu investieren.

Sinking Funds Heizkosten: Berechnung des Heizkostenspartopfs für Mieter

Den Spartopf für Heizkosten berechnest du im Grunde wie jeden anderen Sinking Fund auch. Im Grunde teilst du lediglich die benötigte Summe durch die Anzahl der Monate, die dir bis zur Heizkostenabrechnung bleiben – und somit zum Sparen. Da du jedoch nicht mit Sicherheit voraussagen kannst, ob und wie hoch die Nachzahlung ausfallen wird, ist es sinnvoll, sich mit folgenden Schritten auseinanderzusetzen, um einen möglichst genauen Näherungswert zu erreichen:

  • Überprüfe deine letzten Heizkostenabrechnungen: Schau einmal nach, wie die Heizkostenabrechnungen in den vergangenen Jahren bei dir ausgefallen sind. Damit bekommst du einen ersten Richtwert, an dem du dich orientieren kannst.
  • Berücksichtige den aktuellen Energiepreis: Abhängig von der Heizmethode fallen Preise für Öl, Gas, Fernwärme und Co. unterschiedlich aus. Es ist von Vorteil, wenn du dich im Internet darüber informierst, wie teuer der jeweilige Brennstoff ist, den du zum Heizen nutzt.
  • Schätzung deines Energieverbrauchs: Auch hier ergibt es Sinn, wenn du dich an den vergangenen Abrechnungen orientierst. Dort ist dein Verbrauch der letzten Jahre dokumentiert. Frage dich, ob sich etwas an deinem Heizverhalten oder aber der Immobilie geändert hat, das den Verbrauch positiv oder negativ verändert haben könnte. Beispielsweise durch eine Dämmung des Gebäudes oder eine neue Person in deinem Haushalt. 

Aufgrund dieses Vorgehens ist es möglich, eine erste Schätzung deiner Heizkosten zu berechnen. Gleichzeitig solltest du beachten, dass du mit deiner monatlichen Miete bereits einen Teil der Heizkosten in Vorleistung gezahlt hast. Diesen Teil ziehst du von deiner geschätzten Summe ab und erhältst einen groben Wert, den es anschließend zu sparen gilt.

Tipp: Wenn du die Möglichkeit hast und weißt, dass deine Heizkosten höher ausfallen werden, passe die Nebenkosten an. Sprich mit deiner Vermietung, ob ihr die Höhe der monatlichen Nebenkosten anpassen könnt, sodass du bereits über das Jahr mehr einzahlst. So ist das Geld bereits mit der Miete von deinem Konto verschwunden und du läufst nicht Gefahr, es versehentlich für etwas anderes auszugeben.

Tipps & Tricks zum Sparen

Heizkosten sparen klingt oftmals leichter, als es ist. 50 oder sogar 100 Euro zusätzlich im Monat zur Seite zu legen, ist nicht für viele mal eben so machbar. Folgend findest du ein paar Spartipps, die dir vielleicht weiterhelfen können.

Budgetplan erstellen

Mit einem Haushaltsbuch oder Budgetbuch hast du die Möglichkeit, ein wenig Struktur und eine bessere Übersicht in deine Finanzen zu bringen. Einnahmen und Ausgaben sowie ein Überblick über deine monatlichen Fixkosten zeigen dir, wo es Einsparpotenzial gibt. Auch die Anpassung deines Kaufverhaltens kann dein Budget positiv beeinflussen.

Das Geld, das du durch das optimierte Finanzverhalten und das Einsparen von Fixkosten übrig hast, kannst du entweder in deinen separaten Spartopf für Heizkosten stecken oder – damit du es nicht doch versehentlich für andere Dinge ausgibst – direkt für eine Heizkostenerhöhung deiner monatlichen Miete verwenden. Sprich dies jedoch im Vorfeld mit deiner Vermietung ab.

Fixkosten senken & unnötige Abonnements vermeiden

Sind wirklich alle deine monatlichen Ausgaben notwendig? Wie sieht es beispielsweise mit der Mitgliedschaft vom Sportverein aus, bei dem du seit einem halben Jahr nicht mehr warst? Ist es dir wirklich wichtig, monatlich für drei verschiedene Streamingdienste zu zahlen? Wenn du solche oder ähnliche Frage nicht eindeutig mit Ja beantworten kannst, bieten sich hier Möglichkeiten, deine Fixkosten zu senken und das dadurch gesparte Geld zu sparen. Auch ein Anbieterwechsel und die Suche nach günstigeren Alternativen bieten sich hier an. Informiere dich neben den Fixkosten gern auch über die weiteren Kostenarten der Umschlagmethode.

Optimiere dein Shopping- und Einkaufsverhalten

Vermeide es hungrig einkaufen zu gehen, Impulskäufe zu tätigen oder Dinge zu kaufen, die du eigentlich gar nicht brauchst. Frustshopping ist unerlässlich für dich? Schau, ob du ein anderes Ventil für deine Gefühle findest. Das vermeidet unnötige Ausgaben. Durch das Vergleichen von Preisen findest du mit ein wenig Geduld das beste Angebot. Gleichzeitig kann es hilfreich sein, Rabatte zu nutzen, um Geld zu sparen.

Einkaufsverhalten optimieren: zusätzliches Geld für Spartopf für Heizkosten
Foto: gonghuimin468, Pixabay

Kleinigkeiten wie das schnelle Bestellen von Essen bei Lieferdiensten kann schnell unnötige Kosten verursachen. Geh in einer ruhigen Minute einmal deine Standard-Alltagsabläufe durch und schau, wann welche Kosten entstehen. Im nächsten Schritt stelle dir die Frage, ob diese Ausgaben wirklich notwendig sind oder ob du auch günstige Alternativen hast. Meal prep für die Arbeit schmeckt genauso ganz gut und kostet oftmals weniger als zu bestellen.

Spielerisch Geld zurücklegen: Heizkosten Spartopf mit Spar-Challenge füllen

Mit einer Spar-Challenge hast du die Möglichkeit, spielerisch zusätzliches Geld in den Spartopf für Heizkosten zurückzulegen. Wie wäre es beispielsweise mit der Heizkosten-Challenge? Dabei ist es egal, wofür du sparst, solange du dir ein bestimmtes Ziel setzt. Denn durch das Setzen von Zielen hast du einen viel größeren Ansporn, die Challenge auch durchzuziehen. Oftmals spielst du sie „gegen dich selbst“. Doch für den Funken Extra-Motivation könntest du dich auch mit Freunden oder Verwandten zusammentun und ihr motiviert euch gegenseitig bei euren Sparvorhaben.

Vorgehen bei einer Spar-Challenge ist es beispielsweise einen bestimmten Betrag im Vorfeld festzulegen, der gespart werden soll. Über einen vorher definierten Zeitraum hinweg besparst du in regelmäßigen Abständen deinen Spartopf, -schwein oder -umschlag. Spar-Challenges können eine motivierende Möglichkeit sein, um dein Sparverhalten zu verbessern sowie langfristig Geld zu sparen. 

Beispiel für das Sparen von Heizkosten

Eine Variante fürs spielerische Sparen für die nächste Heizkostenabrechnung bietet die Heizkosten-Challenge. Dabei legst du beispielsweise während der nächsten Heizperiode täglich für jeden Heizkörper, den du anmachst, einen Euro zurück.

Heizt du beispielsweise jeden Tag der Woche im Wohnzimmer mit einem Heizkörper und stellst darüber hinaus drei Mal in der laufenden Woche die Heizung im Bad an, ergibt das zehn Euro, die du für diese Woche in deinen Spartopf legst. In vier Wochen sind dies bereits 40 Euro. Spielst du die Challenge beispielsweise von November bis April, würden nach dieser Rechnung 240 Euro in den Spartopf für Heizkosten wandern und den finanziellen Druck mindern. 

Beispielrechnung

Der so gesparte Betrag gleicht die Heizkosten am Ende voraussichtlich nicht gänzlich aus, aber du hast zumindest schon einen Teil zur Seite gelegt und dir im besten Falle ein bewussteres Heizverhalten angeeignet. 

Mit Heizkosten Spar-Challenge Geld für Sinking Fund zurück legen
Foto © BUDGET&PLANNING

Bedenke: Jeder Euro, den du zusätzlich zurücklegen kannst, erleichtert eine mögliche Nachzahlung. Es steht dir völlig frei die Spar-Challenge für deine persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Lege, wenn du kannst, statt einem Euro pro Heizkörper zwei Euro zurück. Oder variiere den Betrag je nach gewählter Heizstufe.

Fazit des Heizkosten Sinking Funds: Finanzen im Griff dank Heizkosten-Spartopf

Rücklagen zu bilden ist in jedem Fall eine gute Idee – nicht nur in Bezug auf Heiz- oder Nebenkosten. Sich bestimmte Sparziele zu setzen, kann dafür sorgen, dass du deine Finanzen optimierst. Je nach Kostenpunkt kann das konkrete Vorgehen dabei anders aussehen. Das Besondere an einem Spartopf für Heizkosten ist, dass du nie ganz genau voraussehen kannst, ob und wie hoch eine Nachzahlung ausfällt. Doch durch Analysen der vergangenen Abrechnungen und eine ehrliche Betrachtung deines Heizverhaltens kannst du dich einem Schätzwert nähern.

Ziel ist es, diesen Betrag bis zur nächsten Abrechnung zu sparen, nach Möglichkeit bietet ein zusätzlicher Puffer weitere Sicherheit und senkt den finanziellen Druck. Tipp: Das Geld, das du am Ende nicht für die Kostennachzahlung entbehren musst, kannst du für das kommende Jahr in der Spardose belassen. Verschiedene Spartipps und -tricks helfen dir dabei, dass eine Heizkostennachzahlung keine unangenehme Überraschung mehr für dich darstellt.

Insgesamt gilt: Setze dich im Vorfeld mit der Thematik auseinander und ignoriere sie nicht, bis die Abrechnung ins Haus flattert. Wenn du dich bewusst mit deinem Heizverhalten auseinandersetzt, kannst du leichter gezielt Energiekosten sparen. Durch zusätzliche Einsparungen vermeidest du finanzielle Engpässe und kommst besser durch den Winter. Informiere dich in diesem Zusammenhang auch, wie du beim Einkaufen Geld sparen kannst und dein Geld am besten einteilst – etwa mit der 50-30-20-Regel.

(* Header: Pixabay / neelam279)

FAQ

Wie können Mieter Heizkosten sparen?

Als Mieter kannst du im Vorfeld bereits Heizkosten einsparen, indem du beispielsweise die Raumtemperatur um einige Grad herabsenkst und stattdessen wärmere Kleidung trägst. Gleichzeitig kann eine regelmäßige Wartung der Heizung, ein Entlüften der Heizkörper sowie das Abdichten von Türen und Fenstern helfen, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Weiterhin solltest du keine Möbel oder Gardinen vor den Heizkörpern haben, die die Wärmeverteilung im Raum behindern.

Wie kann ich meine Heizkostennachzahlung berechnen?

Wenn du die Heizkostennachzahlung bereits im Vorfeld berechnen möchtest, ist es ratsam, sich die vergangenen Abrechnungen anzuschauen. Diese zeigen dir den tatsächlichen Energieverbrauch der vergangenen Jahre, an dem du dich orientieren kannst. Den Verbrauch multiplizierst du anschließend mit den aktuellen Brennstoffkosten. So erhältst du einen ersten Näherungswert an deine kommende Heizkostenabrechnung. 

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